BBQ [Barbecue] nicht der englische Begriff für „Grillen“, es handelt sich hierbei vielmehr um zwei unterschiedliche Garmethoden.
BBQ leitet sich vom mexikanisch-spanischen Wort „barbacoa“ [buccan] ab. Dies war ein Holzgerüst auf dem die Taino, ein Volk der Großen Antillen, Fleisch über dem offenen Feuer durch langsames Erwärmen im Rauch zubereiteten. Dieses Niedertemperaturgaren (bei 100 bis 150 Grad) machte auch zähes Fleisch zart und das Raucharoma ersetzte teure Gewürze. Somit entstand das Barbecue als Essen der armen Leute in der Karibik, den Südstaaten und Mexiko.
„Buccan“ ist übrigens auch der Wortursprung von „Bucanero“ und „Buccaneer“, den Freibeutern der Karibik, damit wird doch einiges klar in punkto „Männer und BBQ!…
Grillen hingegen findet direkt über der Glut bei 200 bis 300 Grad Celsius statt. Die Fleischstücke sind vergleichsweise klein und die Garzeit ist kurz.
Tipps zum Grillen
- Grillholz sollte von Laubbäumen stammen und muss trocken sein – sonst raucht und knallt´s
- Flüssiggrillanzünder verderben das Aroma, Zeitungspapier und dünne Holzspäne sind perfekt
- Legen Sie vorher fest, wie viel Sie grillen möchten und dosieren Sie die Kohle entsprechend, denn ein Nachlegen der Kohle ist schlecht für das Grillergebnis. Nehmen Sie lieber zu Beginn etwas mehr Kohle und wenn diese dann gut durchgeglüht ist, können Sie durch entsprechende Verteilung der Kohle verschiedene Hitzezonen bilden
- Wenn Sie Rosmarin oder Thymianzweige auf die Glut legen bekommt das Grillgut ein besonderes Aroma. Auch Holzspäne von Wachholder, Kirsche und Apfel eignen sich dazu. Wichtig: Damit Kräuter oder Späne nicht so schnell verbrennen, müssen sie vorher gut gewässert werden
- Mis en Place: Der belegte Grill will gut bewacht sein! Legen Sie sich daher Alles zuvor in Reichweite. Zum Beispiel: Küchenrolle, Platten zum Zwischenlagern des Gegrillten, Gewürze, Marinade, Grillzange und auch ein Handtuch für die Stirn und ein kühles Getränk…
- Grillzange oder Grillgabel? Wenn Sie noch eine Grillgabel haben, dann verwenden Sie diese bitte nur, um die Kohle zu verteilen, ansonsten benutzen Sie die Zange zum Wenden! Denn wenn Sie in das Fleisch stechen läuft der Saft aus und das Fleisch wird trocken.
- Vorgewärmte Teller: Gegrilltes wird schnell kalt! Daher platzieren Sie die Platten, auf denen Sie das Fleisch an den Tisch bringen und die Teller von denen gegessen werden soll ganz nah am Grill, damit sie warm werden, oder sie stellen sie kurz in den Ofen bei 80 Grad Celsius.
Wann ist die Glut gut?
Wenn über der Kohle eine graue Ascheschicht entsteht, kann es losgehen. Zum Feststellen der Temperatur ist der „Handtest“ am einfachsten. Halten Sie die flache Handfläche knapp über den Grillrost. Die Glut hat die richtige Temperatur, wenn Sie es drei Sekunden aushalten. Bei einer Sekunde ist er zu heiß, bei fünf Sekunden zu kalt. Mittlere Hitze liegt bei vier Sekunden. Regulieren können Sie die Hitze durch Besprenkeln der Kohle mit Wasser. Aber Achtung: vorher den Grillrost mit dem Fleisch wegnehmen, sonst klebt die Asche danach am Fleisch!
Basic Tipps zum Grillgut
- Grillen Sie nicht „aus dem Kühlschrank auf den Grill“! Fisch und Fleisch sollte Zimmertemperatur haben, bevor Sie es auf den Grill legen
- Marinaden vor dem Grillen abtupfen, sonst wird das Fleisch nicht richtig braun und die Marinade tropft auf die Glut
- Spieße aus Holz müssen gut gewässert werden, dann verbrennen sie nicht auf dem Grill
- Stückchen aus der Marinade (Kräuter, Zitronenschale etc.) müssen vor dem Grillen abgewischt werden, sonst verbrennen sie und das Gegrillte wird dann gegebenenfalls bitter
- Bevor das Grillrost belegt wird, muss es eingeölt werden, dann klebt Nichts daran fest
- Knochen können mit Alufolie umwickelt werden, dann verbrennen sie nicht und man hat einen Griff für „BBQ-Fingerfood“
- Bratwürste werden so richtig prall und saftig, wenn man sie vor dem Grillen für fünf Minuten in einer Aluschale mit Deckel auf den Rand des Grillrostes stellt. Das Fett wird dann geschmeidig und die Luft in den Würsten dehnt sich aus. Fertig gegrillt werden die Würste dann bei mittlerer Hitze bis sie braun und knackig sind
Würzöl
Zum aromatisieren von zartem Fisch oder sehr edlem Fleisch, wie zum Beispiel Filet, kann man sehr gut frische Würzöle verwenden. Wegen der frischen Zutaten müssen diese schnell verbraucht werden.
Estragon-Senföl
6 EL Olivenöl
1 EL scharfer Senf
1 Bund frischer Estragon (fein gehackte Blätter)
2 TL Zitronensaft
2 TL abgerieben Zitronenschale
1 TL Ahornsirup
Salz und Pfeffer
Alle Zutaten mit dem elektrischen Stabzerkleinerer zu einer homogenen Masse verarbeiten, mit einem Pinsel auf das Fleisch streichen und sofort Grillen. Dabei gegebenenfalls zwischendurch noch einmal einpinseln.